Lebenslanges Lernen – Inklusion – Nachhaltigkeit

02.09.2021
Foto: Gorodenkoff - adobe stock

Hindenburger 09/2021:

Lebenslanges Lernen hält geistig fit, erweitert den Horizont und unterstützt dabei, Veränderungsprozesse in Gesellschaft und Arbeitsleben zu bewältigen. Wer sein Leben lang neugierig bleibt und nicht aufhört zu lernen, erwirbt neue Kompetenzen und stärkt dadurch auch sein Selbstwertgefühl. Im Bereich der Digitalisierung geschieht dies oft spielerisch, wenn man z.B. ein neues Smartphone oder einen neuen PC hat und Funktionen ausprobiert. Anders sieht es aus, wenn es z. B. um Strom/Elektro geht. Oder wissen Sie (noch), was das Ohm´sche Gesetzt ist, wie ein Multimeter funktioniert bzw. haben Sie schon mal mit einem Lötkolben gearbeitet?

Inklusion

In der e-werkstatt des Reha-Vereins wird nicht nur an elektrischen und elektronischen Geräten gearbeitet, sondern auch vorbereitend dazu geschult. So gibt es kleine Einheiten zu Strom und Spannung, zum Umgang mit einem Lötkolben inkl. praktischer Übungen und zur Funktion eines Multimeters. „Warum aber diese Schulungen nur intern anbieten?“ fragte sich der Werkstattleiter Markus Bovens.  „Warum nicht das Angebot für interessierte Bürger*innen öffnen und damit auch gelebte Inklusion fördern?“ Und genau das soll jetzt geschehen: zunächst in kleinen Einheiten, aber offen für alle werden die ersten Termine angeboten. Neben dem zufriedenen Gefühl, etwas Neues gelernt und vielleicht auch praktisch ausprobiert zu haben, bietet diese Form des Lernens die Gelegenheit, Seite an Seite mit psychisch erkrankten Menschen zu arbeiten, zu reden und sicher auch mal gemeinsam zu lachen. Und dabei vielleicht auch Berührungsängste abzubauen. Für Menschen mit einer psychischen Erkrankung bedeutet es wiederum einen Schritt hin zu sozialer Inklusion (Teilhabe) und nicht nur die Teilnahme an einem für sie speziell konzipierten Angebot. Soziale Teilhabe heißt eben nicht nur, Angebote für Menschen mit Behinderung zu schaffen, sondern ihnen zu ermöglichen, am allgemeinen gesellschaftlichen Leben auch teilzunehmen.

 Nachhaltigkeit

Da die Schulungen in den Räumen der e-werkstatt durchgeführt werden, kann man auch sehen, was mit den gespendeten alten oder defekten Geräten noch möglich ist. Was kann wie repariert werden? Welche Bauteile sind noch verwertbar? Was passiert mit dem tatsächlichen „Schrott“? Wie funktioniert das Recycling? Auf jeden Fall findet man viele Beispiele und Anregungen für einen nachhaltigen Umgang mit Unterhaltungselektronik und Kommunikationstechnik.
Ein aktuelles Beispiel für nachhaltigen Umgang mit PC-Technik bietet die Kooperation des Reha-Vereins mit dem Projekt HEY, ALTER!, in Mönchengladbach vertreten durch den Verein NEXT MG.
Leitgedanke dabei ist, Schüler*innen aus sozial benachteiligten Familien mit digitalen Endgeräten zu versorgen, da viele Familien sich diese nicht leisten können. Die zurückliegenden Lockdowns haben gezeigt, dass die Gefahr besteht, dass Jugendlichen ohne angemessene digitale Ausstattung sehr viel Lernstoff verpassen und schlimmstenfalls bildungsmäßig „abgehängt“ werden.
NEXT MG hat dazu PC´s und Laptops gesammelt, die in der e-werkstatt aufgearbeitet und mit Open-Source-Software versorgt werden. Zu Beginn des neuen Schuljahres werden sie über die Schulen an die Zielgruppe verteilt - auch das ein Beitrag zur gleichberechtigten Teilhabe am gesellschaftlichen Leben.


Veranstaltungstermine in der e-werkstatt, Sophienstr. 31, 41065 Mönchengladbach:

01.09., 15.09., 27.10., jeweils 10:30 – 13:00 Uhr: Umgang mit dem Lötkolben

06.10., 20.10., jeweils 10:30 – 11:30 Uhr:            Umgang mit dem Multimeter
06.10., 20.10., jeweils 11:30 – 13:00 Uhr:            Strom und Spannung

Alle Termine finden Sie auch im Internet unter www.rehaverein-mg.de/veranstaltungen/
Dort können Sie sich auch für die jeweilige Veranstaltung anmelden.

Bei Fragen wenden Sie sich gerne an Herrn Bovens: Tel. 02161 5768-1051
oder Email: m.bovens@rehaverein-mg.de


Ihr Ansprechpartner

Herr Bovens
Werkstattleiter e-Werkstatt
Telefon 02161 5768-1051