Nachhaltig, gesund und Spaß dabei: Rad fahren!

Hindenburger, März 2020
Im Februar, wenn die Tage länger werden und die Sonne wieder nach draußen lockt, kündigt sich die neue Fahrradsaison an.
Neben denjenigen, für die Fahrrad fahren eine angenehme und gesunde Freizeitbeschäftigung ist, denken immer mehr Menschen darüber nach, für die Fahrt zur Arbeit vom Auto auf das Rad umzusteigen. Fakt ist, die Innenstädte werden immer voller, neben Im Stau stehen nervt die oft schwierige Suche nach einem Parkplatz. Da ist man mit dem Fahrrad oft schneller am Ziel.
Für viele spielen auch Umwelt und Gesundheit eine Rolle, denn mit dem Fahrrad ist man emissionsfrei unterwegs. Das einzige was man verbraucht, sind Kalorien.
Wichtig für alle, die jetzt in die neue Saison starten wollen:
Drahtesel, die den Winter über in dunklen Garagen oder Kellern gestanden haben, wollen überholt und gewartet werden, damit die erste Tour ins Grüne oder die Fahrt zur Arbeit störungsfrei „über die Bühne“ gehen können und man sicher am Ziel ankommt.
Fahrradcheck und Reparaturservice
In der fahrradwerkstatt360grad des Reha-Vereins ist man dafür gut gerüstet.
Die Werkstatt auf der Sophienstraße 31, in einer großen, hellen Halle in der Alten Spinnerei untergebracht, bietet einen Frühjahrscheck an, bei dem jedes Rad gründlich überprüft und gewartet wird.
Worauf man besonders achten sollte? „Auf Beleuchtung und Bremsen“ erklärt Wolfgang Schwinges, der als Zweiradmechaniker-Meister die Werkstatt leitet. Eigentlich logisch, wenn man an die Sicherheit im Straßenverkehr denkt. Aber auch alle anderen Bestandteile werden gründlich unter die Lupe genommen und in Ordnung gebracht.
Und natürlich kann man neben dem Frühjahrscheck sein Rad „auch so“ zur Reparatur bringen, seit Neuestem auch E-Bikes mit Bosch- und Shimano-Motor.
Spendenverwertung und Fahrradrecycling
Das zweite Standbein der Werkstatt ist das Fahrradrecycling. Und das sieht so aus:
gespendete Räder werden komplett auseinander gebaut. Alle Einzelteile werden gereinigt und auf Funktion und Verwendbarkeit geprüft. Dann werden die Räder wieder fachmännisch zusammengebaut und defekte Teile ersetzt. Nach einer gründlichen Endkontrolle sind sie dann „runderneuert“ und fertig für den Verkauf. Als gebrauchte Räder kann man sie günstig erwerben: die meisten Preise bewegen sich zwischen 80,00 und 150,00 Euro.
Und wenn das gespendete Rad mal gar nicht mehr ans Funktionieren gebracht werden kann? Dann wandern die guten Teile ins umfangreiche Ersatzteillager, als Bauteile für andere Räder, denen vielleicht genau diese Komponente fehlt. Ein echter Kreislauf also und ein Beispiel für Nachhaltigkeit, für einen verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen.
Wolfgang Schwinges und seine Kolleginnen und Kollegen sind zu Recht stolz auf ihre Arbeit. Zur Zeit arbeiten neben 4 erfahrenen Zweiradmechanikern 35 Nutzerinnen und Nutzer stundenweise in der Werkstatt. Ihre Arbeit hat je nach Saison ganz unterschiedliche Schwerpunkte. Im Winter steht das Fahrradrecycling im Vordergrund, in Frühjahr und Sommer dominieren Reparaturen und Verkauf.
„Momentan haben wir ein gutes Angebot an Rädern verschiedener Typen: vom Kinderrad bis zum Mountainbike oder Trekking-Rad ist alles dabei. Aber das kann sich schnell ändern, wenn die Saison beginnt. Am gefragtesten sind immer Tourer,“ erklärt er. „Ich rate allen, sich schon jetzt ums Fahrrad zu kümmern, egal ob es um Check, Reparatur oder Kauf geht. Solange das Wetter schlecht ist, haben wir neben dem umfangreichen Angebot an fertigen Rädern auch kurzfristig Zeit für Reparaturen.“ – Eigentlich genau wie beim Kfz-Reifenwechsel…
Damit auch der Nachschub läuft: Der Reha-Verein hat immer Verwendung für gespendete Räder. Einfach selbst hinbringen oder anrufen und abholen lassen.
Fazit:
Ein Besuch in der fahrradwerkstatt360grad lohnt sich auf jeden Fall.
Ein Kauf schont nicht nur den Geldbeutel, sondern ist auch ein wesentlicher Beitrag zur Wiederverwertung von Rohstoffen und Materialien. Wer ein solches Rad ersteht, kann mit doppelt gutem Gewissen in die Saison starten!